„Guten Morgen!“ - „Ich heiße Yuki / Daito / Ayano / Kazui / Saia / Tamami / Haruka / Karen“ – so begrüßten uns unsere japanischen Partner*innen. Sie hatten extra dafür etwas Deutsch geübt!
Vom 9. - 12. Januar 2023 waren diese acht Schüler*innen und zwei Lehrkräfte der Futaba Future School aus Fukushima, Japan, zu Gast am Ernst-Mach-Gymnasium Haar. Den Austausch mit dieser Schule, die 2015 nach dem GAU im Kernkraftwerk von Fukushima 2011 wiederaufgebaut wurde, gibt es seit 2017. Heuer ist das P-Seminar Englisch „Intercultural videos for our international partner schools“ der Gastgeber, gesponsert vom Förderverein des EMG.
Schon bei der Vorbereitung über Zoom konnten wir einen kleinen Einblick in die fremde Kultur bekommen und uns über unsere Interessen austauschen. Am ersten Tag hatten wir dann ausführlich Gelegenheit, uns gegenseitig kennenzulernen. Wir Deutschen präsentierten z.B. unsere bayerische Kultur und Traditionen sowie Aktionen des EMG als Umweltschule – eine Schulhausführung war natürlich auch dabei. Besonders berührt hat uns im Gegenzug das Theaterstück, in dem die japanischen Schüler*innen uns ihr Erleben der Nuklearkatastrophe von 2011 nahebrachten, die sie als 4-Jährige durchlitten. Sie machten uns deutlich, was es bedeutet heute in Fukushima aufzuwachsen – sowohl die Schwierigkeiten als auch die gemeinsamen Aktionen der Schule mit den umliegenden Gemeinden, um die Gegend lebenswerter zu machen.
Beim Escape Game in der Münchner Innenstadt waren Teamgeist und Koordination gefragt, was trotz anfänglicher Sprachbarrieren gut klappte und uns zeigte, dass interkulturelle Aktionen nicht nur lehrreich sind, sondern vor allem auch viel Spaß machen. Unsere Gäste waren begeistert vom Leben in ihrer Gastfamilie, dem Deutschen Museum sowie Schloss Nymphenburg und auch nachdenklich im Geschichtsunterricht zur deutschen Vergangenheit und beim Besuch in der KZ Gedenkstätte Dachau.
Für uns alle war der japanisch-bayerische Abend das absolute Highlight, zu dem von unserer Seite natürlich Brezen, Leberkäse, Kartoffelsalat und Obatzda gehörten. Die japanischen Gäste haben uns Teil haben lassen, wie in der japanischen Küche gekocht wird, beispielsweise bei der Herstellung von Sushi oder Miso-Suppe, was wir danach natürlich alle auch genießen durften. Auch die Matcha-Tee-Zeremonie war sehr interessant, da unsere Gäste bevor sie den Matcha Tee trinken, immer zunächst ein buntes Zuckerstück beispielsweise als Blumenform essen. Bei diesem Abend konnten wir uns ohne viele Worte austauschen durch Kochen, Spielen, Basteln von kunstvollen Origami – und dem gemeinsamen Lachen. Das hat uns als Gruppe wirklich näher gebracht. Wir haben bei unserem Japanaustausch wertvolle Kontakte geknüpft, die über den Austausch hinweg anhalten, verbunden mit der Hoffnung, dieses wunderschöne Land auch zu besuchen und unsere neuen Freundschaften auch in ihrer Umgebung erleben zu dürfen. „Arrigato gozaimasu“ - danke für diese einmalige Erfahrung, die wir nicht missen möchten!
Angelina Jakubetzki für das P-Seminar Englisch, EMG Haar